
Biografie
Der junge Sänger scheint in keine Schublade zu passen; auf Opern- und Konzertbühnen gleichermaßen präsent, ist er stets auf der Suche nach einer adäquaten künstlerischen Ausdrucksform. Ein breit gefächertes Repertoire – von der Renaissancepolyphonie über die Barockoper, Kunstlieder des 19. und 20. Jahrhunderts bis hin zum zeitgenössischen Musiktheater – spiegelt seine vielfältigen Interessen wider. Für seine Spielfreude und seinen schauspielerischen Instinkt geschätzt, wird er wegen seines «strahlend zerbrechlichen» (BR, 04.22) und «halbdunklen» (SZ, 10.22) Countertenors von den Medien gelobt.


Nach seinem Debüt an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin als Michael in G. F. Haas’ Kammeroper «Thomas» (2022) brachten die nachfolgenden Spielzeiten für Elmar Hauser einige wichtige Rollen- und Haus-Debüts: So gestaltete er für Bühnen Bern die Rollen Sorceress und Spirit in deren Neuproduktion von Purcells «Dido and Aeneas» und kehrte in der Rolle des Angel 1 / The Boy in George Benjamins «Written on Skin» ans Prinzregententheater München zurück. Zuletzt übernahm er mit grossem Erfolg die Rolle des Ruggiero in der gefeierten Neuproduktion von Händels Alcina an der Oper Frankfurt unter Johannes Erath und Julia Jones. Der gebürtige Schweizer sang am Opernhaus Zürich in der Kinderoper «Ein Sommernachtstraum» und war als Hanno Buddenbrook in der Uraufführung von Ludger Vollmers «Buddenbrooks» am Theater Kiel zu erleben. Als Cover erarbeitet er sich an der Bayerischen Staatsoper die Rollen des Orlofsky unter Vladimir Jurowski und Barrie Kosky in der Neuproduktion von «Die Fledermaus» sowie des Guildenstern in Brett Deans «Hamlet». Neben Konzertauftritten mit den auf historische Aufführungspraxis spezialisierten Ensembles Accademia di Monaco, Finnish Baroque Orchestra oder La Fontaine wirkte er mit der Lautten Compagney Berlin an der Neuproduktion «Der Teufel im Lift» in der Titelrolle an der Neuköllner Oper mit. 2024 wurde er zum zweiten Mal von der Zeitschrift «Opernwelt» als Nachwuchskünstler des Jahres nominiert.
Elmar Hauser wechselte bereits während seines Vorstudiums am Konservatorium Winterthur bei David Thorner und Jane Thorner-Mengedoht vom Tenorfach zum Countertenor. Er absolvierte seinen Bachelor an der Zürcher Hochschule der Künste bei Werner Güra mit Auszeichnung und im Anschluss seinen Master an der Bayerischen Theaterakademie August Everding in den Gesangsklassen von Christiane Iven und Sabine Lahm. Meisterkurse bei Topi Lehtipuu, Ulrich Messthaler, Nicola Beller Carbone, Terry Wey und Kai Wessel begleiteten seine Ausbildung. Er war Stipendiat der Friedl-Wald-Stiftung, der Johann-Adolph-Hasse-Gesellschaft München und des Yehudi Menuhin «Live Music Now» München e.V. Im Sommer 2024 gewann er den 1. Preis des Concorso Lirico Internazionale di Portofino «CLIP». Er erreichte als erster Countertenor das Finale dieses prestigeträchtigen Wettbewerbs.
Eigene künstlerische Projekte umfassen z.B. ein interdisziplinäres Musiktheaterprojekt zu ökologischen Fragestellungen mit dem Kollektiv OTTER OTTER OTTER (2020), seine aktuellen Liedprogramme «Histoires naturelles», «Pilgrimage» und «Fra dolci catene» sowie eine 2021 eigens konzipierte Musiktheaterproduktion «Händel kurz vor Dienstschluss – Opern im Archivkarton». Darüber hinaus konnte man ihn bereits als Orfeo in «Orfeo ed Euridice» (2019), in den Titelpartien von Händels «Ariodante» (2022) oder «Il Giasone» von F. Cavalli (2022), sowie als Prinz Kürtchen in der Kinderoper «Die Gänsemagd» (2022) von Iris Ter Schiphorst erleben. Im Prinzregententheater München sang er Achilles in W. A. Schultz’ «Achill unter den Mädchen» (2023) mit dem Münchner Rundfunkorchester.
